Das war die Einladung unseres Tourenwarts:
"Zugegebenermaßen hat unsere Ausfahrt mit dem Rennen "Three Peaks" außer dem Namen nicht viel gemeinsam. Wir werden keine 2000 km fahren, nicht alleine fahren müssen, können/dürfen uns gegenseitig helfen. Wir müssen auch nicht übernachten, aber auch wir werden bei dieser Tour 3 Pässe erklimmen. Was wir dem Rennen aber voraus haben: wir werden gemeinsam viel Spass und eine tolle Ausfahrt in atemberaubender Landschaft erleben.
Unser Thomas hatte wieder mal die Idee zu dieser Ausfahrt. Wir starten am Brenner, werden in kürzester Zeit in Sterzing sein (geht ja auch abwärts :-) um dann den ersten Pass zu erklimmen: das Penser Joch. Von da geht es weiter durchs Sarntal nach Bozen. Von Bozen nach Meran und dann durchs Passeir rauf auf den Jaufen (dort warten sensationelle Kuchen auf uns). Anschließend geben wir uns dem Geschwindigkeitsrausch nach Sterzing hin um dann den letzten Anstieg auf den Brenner zu meistern. Sollten wir dann müde am Brenner eintreffen, haben wir ca. 180 km und 3.900 HM in den Beinen. Und vlt gehts sich noch eine Pizza am Brenner aus.
Natürlich kann auf der Strecke beliebig eingestiegen bzw. ausgestiegen werden, sodass jeder der möchte mitfahren kann. So, das wärs einstweilen. Wir hoffen auf schönes Wetter und zahlreiche Teilnehmer:innen.
Mit sportlichen Grüßen, Euer Tourenwart, Gerhard Matzagg"
Und so war es:
"Anruf kurz vor der vereinbarten Abfahrtszeit: "Es regnet am Brenner!" "Egal", meint der Tourenwart, er sei bereit zur Abfahrt. Dermaßen motiviert machten sich vier Hartgesottene auf den Weg zum Brenner um dort die Radtour zu starten. Oben angekommen, war es trocken. Der Regen war in der Zwischenzeit einer wärmenden Sonne gewichen, die Straßen nur mehr feucht, die Abfahrt nach Sterzing eine erfrischende Angelegenheit und hinein ging es in die nicht leichte erste Auffahrt zum Penserjoch. Die Straße führt zuerst am bewaldeten Hang hinauf und wird dem Ende zu steiler. Wolfgang fährt sein Tempo, Maria tut es auch und die beiden anderen plaudern so lange, bis sie das Joch erreicht haben ohne die steilere Passage bemerkt zu haben. Was für ein Segen doch die Kommunikation sein kann! Es geht bergab ins Sarntal - fast 50 km Freilauf, nur unterbrochen durch Tunnels, früher gefürchtete schwarze Löcher in denen man unversehens akuter Sturzgefahr ausgesetzt war, jetzt aber gut ausgeleuchtet und sauber asphaltiert sind. Kein Problem also für unsere vier Musketiere und einer davon führt die anderen gleich zu einer kleinen Rast bei Cappuccino und Gebäck. Weiter geht die "wilde Fahrt" durch die Dörfer des Etsch- und des Passeiertals, vorbei an Andrä´s Geburtshaus zum zweiten der "Three Peaks". Im Vergleich zum Penserjoch war die Auffahrt zum Jaufen um vieles länger und mühsamer. Einem alten Brauch zufolge wird auf der Passhöhe mindestens ein Kuchen pro Person gegessen und das bleibt auch weiterhin so. Die Aussichten auf den nahen Brenner waren nicht verlockend: dunkle Wolken verdichten sich. Zum Glück bleibt es auf der Abfahrt nach Sterzing trocken und noch lange danach auf der schönen neuen Radroute der ehemaligen Eisenbahnstrecke. Erst kurz vor dem Ziel, das Auto war schon zu sehen, erwischt ein starker Regenguß die Vier. Aber die Tour war so schön, dass die gute Laune nicht durch diese "Erfrischung" getrübt wurde. Three times "Bergheil" an Maria, Gerhard, Thomas und Wolfgang!